Tag des Offenen Windrads
Bericht über eine Infoveranstaltung des Regionalparks Barnimer Feldmark und des Amts Biesenthal-Barnim zum Thema Windenergie in der Barnimer Feldmark
Etwa 40 Menschen nahmen am Sonntag 9. Mai 2021 am Tag des Offenen Windrades teil, welcher erstmalig in Kooperation zwischen dem Amt Biesenthal-Barnim und dem Regionalpark Barnimer Feldmark e.V. durchgeführt wurde. Per Fahrrad ging es für die Teilnehmer*innen in zwei Gruppen aus Werneuchen und Biesenthal bis in einen Windpark südlich von Tempelfelde. Sebastian Schmidt, Klimaschutzmanager des Amtes, und David Sumser, Mitarbeiter des Regionalparkvereins, führten je eine der Gruppen durch die frühlingshafte Landschaft der Barnimer Feldmark. Vor Ort erhielten die Radler*innen umfangreiche Informationen zu den Windkraftanlagen und naturschutzfachlichen Ausgleichsmaßnahmen. Paul Seefeld und Mario Rogat, Mitarbeiter der Betriebsführungsgesellschaft AIRWIN GmbH, erläuterten direkt an einer Windkraftanlage technische Aspekte der Stromerzeugung mithilfe der Windkraft. Ein Höhepunkt der Veranstaltung war dabei die angebotene Besichtigung einer der Anlagen. Zudem informierte Frank Nowak, Landschaftsplaner aus dem Büro für Grün- und Freiflächenprojektierung, mit seinen Ausführungen zu einer nahegelegenen Feldhecke über die Auswirkungen der Windnutzung auf die Natur und Umwelt.
Torsten Jeran, Vorsitzender des Regionalparkvereins, zeigt sich erfreut über das große Interesse an der Veranstaltung. „Innerhalb weniger Tage nach der Veranstaltungsankündigung, waren die verfügbaren Plätze bereits ausgebucht. Das zeigt uns, dass das Thema Erneuerbare Energien ein Thema ist, das viele bewegt. Umso wichtiger ist es, dass wir Räume schaffen, in denen ein Austausch darüber stattfindet, was mit der Landschaft um uns herum im Zuge der Energiewende passiert“, so Torsten Jeran. Auch Sebastian Schmidt zieht eine positive Bilanz: „Als Klimaschutzmanager fallen unter anderem die Erneuerbaren Energien in meinen Tätigkeitsbereich. Veranstaltungen dieser Art sollen auch zur Akzeptanzsteigerung für die Windkraftnutzung beitragen. Wenn wir dabei dann noch klimaschonend mit dem Fahrrad unterwegs sind, ist das ideal!“
Unterstützt wurde die Veranstaltung von den Kreiswerken Barnim, die für die Veranstaltung ein Lastenpedelec des Bike- und Carsharing-Angebots BARshare zur Verfügung stellten. „Für unseren Ausflug durch die blühende Feldmark war das E-Fahrrad aus der neuen Mobilitätsstation am Werneuchener Bahnhof sehr praktisch. Der Transport von Materialien und Verpflegung hätte sich mit reiner Muskelkraft schwierig gestaltet. Die elektrische Unterstützung trieb mir aber trotz Gegenwind ein Lächeln ins Gesicht“, berichtet David Sumser. Eine Wiederholung der Veranstaltung ist bereits angedacht. „Von den Teilnehmer*innen haben wir durchweg positive Rückmeldungen bekommen, sodass wir mit allen Beteiligten die Möglichkeiten besprechen werden, wie wir ein nächstes Mal realisieren können“, verrät der Mitarbeiter des Regionalparkvereins zuversichtlich.
Die Veranstaltung fand als Beitrag zur zukunftswoche2021 statt.
BARshare BIKE Werneuchen
Im April 2021 haben die Kreiswerke Barnim am Bahnhof der Barnimer Stadt Werneuchen eine Mobilitätsstation errichtet: mit einem BARshare-Standort, einem öffentlichen Ladepunkt des emobility Ladenetzes Barnim und einer Ausleihstation von BARshare BIKE mit 4 Pedelecs und 2 Lastenpedelecs. Die Ausleihstation ist ein Leuchtturmprojekt im Bereich Mikromobilität im ländlich geprägten Barnim und wurde gemeinsam mit den Partnern Business auf Rädern (Hoppegarten) und Velocity Mobility (Aachen) mithilfe einer Förderung des Landkreises Barnim realisiert.
Info
Veranstalter: Kreiswerke Barnim
Nachhaltigkeit in der Hospizarbeit: Ein interview mit gesine höhn
Was bedeutet Nachhaltigkeit in der täglichen Arbeit eines Hospizes? Ein Gespräch mit der Geschäftsführerin des Hospizes am Drachenkopf, Gesine Höhn (2. v.l. im Bild). Seit 2020 leitet sie als Geschäftsführerin das Hospiz in der Eberswalder Erich-Mühsam-Straße 17.
Bei der Hospizarbeit denkt man im ersten Moment nicht an eine Verbindung zu den Nachhaltigkeitsthemen der zukunftswoche2021. Dennoch gibt es sie…
Gesine Höhn: Das stimmt! Im Zentrum unserer Arbeit steht in erster Linie die Betreuung unserer Gäste und das Ziel, ihnen ein selbstbestimmtes und würdevolles Leben bis zuletzt zu ermöglichen. Dennoch sind wir eine Institution, wenngleich als gemeinnütziger Verein kein wirtschaftlich tätiges Unternehmen, die auch ihr tägliches Handeln auf den Prüfstand stellen möchte, um im Sinne der Nachhaltigkeit zu agieren. Der kontinuierliche Blick auf unser Tun und über den Tellerrand hinweg gehört zu unserem ganzheitlichen Arbeiten.
Was sind die Dimensionen Ihres nachhaltigen Handelns?
Gesine Höhn: Ich bezeichne zum Beispiel unseren Garten hinter dem Hospiz als Ort der Nachhaltigkeit. Wir lassen hier der Natur ihren Lauf und gestalten ihn mit den vorhandenen Ressourcen. Das ist in unserem Fall viel Wasser. Dieses ist Grundlage für einen Teich und die Pflanzen, die sich an diesem feuchten Standort wohlfühlen. In Hochbeeten (von der Stadt Eberswalde gefördert und der Lebenshilfe Barnim e.V. gebaut) bauen wir Gemüse und Kräuter an, die in unserer Küche Verwendung finden. Wir kochen zudem hauptsächlich frisch und mit regionalen Produkten, die wir bei lokalen Händlern einkaufen. Außerdem haben wir ein wunderschönes Insektenhotel und seit dem Sommer 2021 drei Bienenvölker, die uns von einem unserer Ehrenamtlichen gestiftet wurden und nun hauseigenen Hospizhonig produzieren.
Noch viel wichtiger ist uns aber die soziale Nachhaltigkeit. Wir beschäftigen 30 Mitarbeiter*innen in der ambulanten und stationären Pflege/Betreuung und engagieren uns in der Aus- und Fortbildung unserer Pflegenden. Wir erleben immer wieder, dass die Pflegeberufe mit mangelnder Wertschätzung zu kämpfen haben. Dagegen möchten wir ein Zeichen setzen. Wir leben einen offenen Austausch mit den Pflegenden und ihren Bedürfnissen, woraus beispielsweise der Impuls zur Teilnahme am JobRad-Leasing kam. Mittlerweile nutzen 13 Kolleg*innen dieses Angebot und fahren nun auch klimafreundlich durch den Barnim. Auch die regionale Verbundenheit gehört zu unserem Selbstverständnis. Wir arbeiten, wo es möglich ist, mit regionalen Partnerfirmen zusammen und kooperieren mit anderen regionalen Projekten wie dem Verein Uckermark gegen Leukämie e.V. ( Veranstalter „Benefiz fürs Hospiz“ und Wunscherfüller für letzte Wünsche), Sternenkinder e.V. (Verein zur Unterstützung von Familien, die ein Kind verloren haben) oder Eisenherz e.V. (Verein zur Unterstützung verwaister Kinder). Wir sind immer wieder begeistert von der breiten Unterstützung, die wir im unmittelbaren Umfeld hier in Eberswalde und aus der Region erhalten. Das ist ein Schatz, der dazu beträgt, dass wir unsere Arbeit auch nachhaltig fortführen können. Der Verein, die Vereinsmitglieder und Mitarbeiter*innen unterstützen wiederum in der Stadt und auf dem Land, wo es geht und wo sie gebraucht werden und verstehen sich als lebendige Einrichtung mit stets „offenen Türen“.
Über das Hospiz am Drachenkopf
Betreiber der Einrichtung ist der Evangelische Verein "Auf dem Drachenkopf", der bereits 1927 gegründet wurde. Das Hospiz wurde 2004 in der Erich-Mühsam-Straße 17 eingeweihte und bietet Platz für neun Gäste, die dort liebevoll umsorgt Ruhe finden können.
Überdies gehört seit 21 Jahren der ambulante Hospizdienst ( mit 85 ehrenamtlichen Sterbebegleitern) sowie das Palliative Care Team ( ein multiprofessionelles Netzwerk das die häusliche Hospizversorgung in der Region sicher stellt) zum Portfolio des Vereins.
Durch dieses „HospizzuHause“- Team wird im Barnim und der Uckermark pro Jahr etwa 400 Patient*innen durch die Zusammenarbeit speziell ausgebildeter Palliativärzt*innen und Pflegekräfte, ehrenamtlicher Sterbebegleiter*innen sowie hauptamtliche Koordinator*innen eine selbstbestimmte und schmerzfreie Zeit bis zuletzt ermöglicht. Die Betreuung und Stärkung der Angehörigen spielt hierbei stets eine wesentliche Rolle.
Ein weiteres Standbein des Vereins ist der Altbau "Auf dem Drachenkopf", in dem nicht nur die palliativen Dienste verwaltet werden. Eine komplette Etage in dem geschichtsträchtigen Gebäude, das vor 1926 eine Naturheilanstalt beherbergte und ab 1928 als Altenheim fungierte, ist nun von einer Projektgruppe der HNEE „bewohnt“. Ziel ist es, das Haus weiter zu erhalten und eine Nutzung für den Kiez und die Hospizarbeit in all ihren Facetten möglich zu machen.
Weitere Informationen zum Hospiz am Drachenkopf:
www.hospiz-drachenkopf.de
Info
Hospiz am Drachenkopf
Erich-Mühsam-Straße 17
16225 Eberswalde
E-Mail: info(at)hospiz-drachenkopf.de
Telefon: 03334 8193 70
nachfüllBAR - Pfandbecher in Eberswalde
Ein lokales Pfandbecherprojekt zur Vermeidung von Einwegbechern
Auf Initiative des Nachhaltigkeitsmanagements der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) in Kooperation mit dem HEBEWERK e.V. und verschiedenen Eberswalder Praxispartner*innen konnte 2017 mithilfe von Fördergeldern aus dem Umwelttopf der Stadt Eberswalde eine erste große Fuhre Pfandbecher des Herstellers treecup beschafft werden, die in den Mensen der Hochschule selbst sowie an verschiedene Akteur*innen, Initiativen und Gastronomiebetriebe im Stadtgebiet verteilt werden konnten. Die Idee: Wenn an öffentlichen Orten, wo Menschen sonst Getränke in To-Go-Bechern erwerben, Mehrwegbecher gegen Pfand angeboten werden, lässt sich eine Menge Verpackungsmüll vermeiden. Einfach beim Getränkekauf einen Pfandbecher mitbestellen - und bei nächster Gelegenheit wieder bei einem der Partner*innen abgeben. So können die Becher im Umlauf bleiben und viele To-Go-Becher eingespart werden. Unter dem Projektnamen "nachfüllBAR" konnte das Pilotprojekt, welches von Pfandbechersystemen in anderen Städten inspiriert war, an den Start gehen. Die ersten Becher waren noch schwarz - die nächste Lieferung, die bald aufgrund der großen Nachfrage erfolgte, war dann schon in einem frischen Hellgrün gehalten. 2019 haben die Kreiswerke Barnim das Projekt von der HNEE übernommen, seitdem sind schon ein weiteres Mal Becher in den Umlauf gebracht worden und können bei derzeit 12 Eberswalder Partner*innen für einen Pfandbetrag von 2,50 € erworben und zurückgegeben werden. Auch auf größeren Veranstaltungen wie z.B. Guten Morgen Eberswalde oder dem Weihnachtsmarkt Eberswalde sind die nachfüllBAR-Becher bereits zum Einsatz gekommen. Vielleicht habt ihr ja auch schon mal einen der Becher gesehen oder in der Hand gehabt? Weitere Partner*innen sind herzlich eingeladen, sich am Einsatz der Becher zu beteiligen.
Folgende Eberswalder Standorte sind derzeit nachfüllBAR-Partner*innen:
Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) - Mensen & Kaffeeautomaten
Bäckerei Wiese - Friedrich-Ebert-Straße 13
Café Gustav - Am Markt 2d
Globus Naturkost - Michaelisstraße 10
Crêpe So’lecka - Veranstaltungen und Marktstände im Barnim
KoBaMuGasmus - Schicklerstr. 25
Tradizionale – Me Gusta - Heegermühlerstr. 3
Tante Sören - Rudolf-Breitscheid-Str. 16
Brandenburger - Michaelisstr. 5
Waldstadtrösterei - Pfeilstraße 25
Mehr Informationen gibt's hier:
Projektseite nachfüllBAR der HNEE